Erddeponie Scheinberg – wird die Erweiterung noch 2021 genehmigt?

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Erddeponie Scheinberg – wird die Erweiterung noch 2021 genehmigt?

Nachdem der Bauboom auch im Kreis Lörrach für große Mengen an Erdaushub und Bauschutt gesorgt hat, platzt die Kreismülldeponie fast aus allen Nähten. Eine Lösung scheint in Sicht — doch wird sie auch umgesetzt?

 

Die Erddeponie ist am Ende ihrer Lagerkapazitäten und soll nach den Plänen des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft erweitert werden. Seit Jahren werden kontinuierlich Aushub und Bauschutt zum Entsorgen angeliefert und verstärken den Druck, eine neue Lösung auf der Deponie anzustreben. Fehlende Lagerplätze sollen durch eine Erweiterung der Fläche erreicht werden. Die Alternative dazu wäre der Bau einer weiteren Deponie, was denkbar, jedoch unrealistisch ist. Vor allem die Suche nach einem geeigneten Standort erscheint schwierig.

Auch wenn das Genehmigungsverfahren für die Deponieerweiterung positiv ausfallen sollte, setzt sich die Deponieleitung dafür ein, nur unbrauchbaren Erdaushub zu entsorgen. Dies ist nur mit einem Nachweis über die Nichtverwertbarkeit der angelieferten Materialien gestattet. In allen anderen Fällen kann der Erdaushub nämlich als Rohstoff weiterhin genutzt werden, was nicht nur dem knappen Deponieraum zugutekommt.

Seit Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Jahr 2012 unterliegen auch Bauabfälle der besonderen Aufmerksamkeit, was die Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft befürwortet. Um das Aushubmaterial wiederverwenden zu können, bedarf es einer Klassifizierung in unbelastete, wenig belastete und deponieverträglich belastete Böden bis hin zu Sondermüll. Mittels Bodenproben, Rammkernsondierungen und der anschließenden Deklarationsanalyse (Bodenanalyse) kann der Erdaushub untersucht werden.

Das zur Bodenverwertung geeignete Aushubmaterial vermittelt die Scheinberger Deponie gern an Bauherren weiter. Diese „frei werdenden“ Lagerkapazitäten helfen der Kreismülldeponie nur bedingt, denn Platzmangel herrscht dennoch. Schaut man in andere Landkreise, beispielsweise in den Breisgau, so sieht man ein ähnliches Bild. Der weiterhin anhaltende Bauboom, vor allem im Bereich der Einfamilienhäuser, verursacht große Mengen an Aushub. Bereits 2017 wurde daher für den Kreis Breisgau – Hochschwarzwald eine Erweiterung der Deponie Langenordnach genehmigt. Seit März 2021 ist mit der erweiterten Erddeponie das Entsorgen von unbelasteten Böden für die Region im Regierungsbezirk Freiburg sichergestellt.

Weiterhin sieht die Erddeponie Scheinberg großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen. Um das Bestmögliche aus den Aushubmaterialien herauszuholen, empfiehlt sie das Trennen von belasteten und unbelastetem Boden. Daneben recyceln erste private Unternehmen anfallenden Bauschutt. So wird die zu entsorgende Menge an Aushub und Bauschutt geringer und spart wiederum Lagerflächen.

Trotz der Bemühungen, einen beträchtlichen Anteil an Erdaushub wiederzuverwenden, wird der Platz der Deponie knapp. Für die Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft liegt die Lösung in der Erweiterung der Fläche. Einen Neubau an anderer Stelle schließt sie nicht nur aus Kostengründen aus. Wie bei ähnlichen Projekten kann die Neuanlage einer Deponie auch im Kreis Lörrach bereits bei der Suche nach einem geeigneten Standort scheitern.

Bis das Genehmigungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde, verweist die Kreismülldeponie auf weitere Entsorgungsflächen in den umliegenden Ortschaften. In Weil-Haltingen können Aushubmaterialien beispielsweise in der ehemaligen Kiesgrube angeliefert werden.

 

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